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Naturheilkunde

Blutegeltherapie (Hirudotherapie)

In der Humanmedizin bereits seit dem Mittelalter erfolgreich angewendet, hält die Behandlung mit Blutegeln erfreulicherweise auch immer mehr Einzug in die Veterinärmedizin.

Die Anwendungsmöglichkeiten sind so facettenreich, wie die kleinen Egel selbst. Mithilfe der von zahlreichen Kalkzähnchen besetzten Kieferplatten fräst sich der Egel durch die Haut des Patienten und startet anschließend den Saugvorgang, bei dem kontinuierlich Blutegelspeichel in die Bissstelle abgegeben wird.

Dieser Speichel, auch Saliva oder „Zauberspucke“ genannt, ist das Erfolgsgeheimnis der Blutegel.

Er enthält verschiedene, hochwirksame Sekrete, unter anderem das stark gerinnungshemmende Hirudin, sowie entzündungshemmende, antibiotisch wirkende Substanzen, wie Hirustasin, Eglin und Bdellin.

Daraus ergibt sich folgendes Wirkungsspektrum:

  • Gerinnungshemmung
  • kleiner Aderlass
  • Entzündungshemmung und Schmerzreduktion
  • Durchblutungsförderung
  • Antimikrobielle Wirkung
  • Förderung des venösen und lymphatischen Abflusses

Durchführung

Vor der Behandlung wird die Krankenvorgeschichte erhoben und eine allgemeine Untersuchung des Patienten durchgeführt, um eventuelle Kontraindikationen ausschließen zu können. Der Tierhalter sollte sein Einverständnis zur Blutegeltherapie schriftlich bestätigen.

Die Haut muss im zu behandelnden Areal frei von Salben, Sprays und stärkeren Geruchstoffen sein. Blutverdünnende/Gerinnungshemmende Medikamente ( auch Kräuter wie Ginkgo biloba) müssen 3 Tage vor der Therapie abgesetzt werden.

Vor der Behandlung sollte der Patient bewegt, oder bei zu großen Schmerzen im betroffenen Bereich massiert werden, um die Hautdurchblutung zu fördern. Der Patient wird für die Behandlungszeit locker angebunden oder vom Besitzer festgehalten. Er darf nicht während des Saugvorganges an der Ansatzstelle kratzen oder beißen.

Die Dauer des Saugvorganges kann zwischen 15 Minuten und 2 Stunden variieren. Nach dem Abfallen der satten Egel blutet die Wunde ca. 2-12 Stunden nach.

Das Tier sollte nun ruhig bewegt werden und die Wunde kann bei Gefahr von Verschmutzung mit Verbandsmull und Tape locker abgedeckt werden. Wenn die Wunde verkrustet ist, kann es zu einem leichten Juckreiz kommen.

Oft ist es sinnvoll und nötig, Wiederholungsbehandlungen anzusetzen. Diese sollten bei einer Stagnation des Heilungsprozesses oder einer erneuten Verschlechterung durchgeführt werden.

Medizinische Blutegel sind als Fertigarzneimittel eingestuft und auch bei ihrem Einsatz kann es zu Nach-und Nebenwirkungen kommen:

  • Rötung im Bereich der Bissstelle
  • Nachblutung (2-12 Std. erwünscht)
  • Anschwellung der umliegenden Lymphknoten und des behandelten Körperareals
  • Depigmentierung der Bissstelle, selten auch Narbenbildung
  • allergische Reaktionen
  • entzündliche Reaktionen
  • Abgeschlagenheit, selten Temperaturerhöhung
  • lokaler Juckreiz
Blutegeltherapie

Indikationen:

  • Abszesse
  • Arthrosen
  • Ataxien
  • Bänderzerrung
  • Beeinflussung von Akupunkturpunkten
  • Blutohr
  • Diskopathie
  • Ekzeme
  • Entzündungen des Euters
  • EOTRH
  • Gallen
  • Hämatome
  • Hautveränderungen
  • Hufrehe
  • Hufrollenentzündung
  • Instabilität des Knies
  • Kissing Spines
  • Kreuzverschlag
  • Mauke
  • Myogelosen
  • Narben
  • Nervenentzündungen
  • Operationswunden
  • Piephacke
  • Sattel-oder Gurtdruck
  • Spat
  • Stollbeule
  • Tendinitis (Sehnenentzündung)
  • Tendovaginitis (Sehnenscheidenentzündung)
  • Warzen
  • Wundheilungsstörungen
  • Zahnfleischprobleme

Kontraindikationen:

  • Einnahme blutverdünnender Medikamente auch Schmerzmittel)
  • Einnahme blutgerinnungshemmender Medikamente
  • Fieber
  • Blutgerinnungsstörungen (Hämophilie)
  • Kachexie
  • Histaminallergie
  • schlechter Allgemeinzustand
  • bösartige Tumorerkrankungen
  • Anämie Blutarmut)
  • Leukämie (bösartige Neubildungen des Blutes)
  • Magengeschwüre
  • Diabetes
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